Nachtaufnahmen

In der Nacht zu fotografieren, ist nichts für Ungeduldige. Es braucht viel Zeit, Planung und Vorbereitung und ein paar zusätzliche Ausrüstungsgegenstände: Erstens ein gutes Stativ und zweitens ein Auslösekabel für die Kamera. Die Vorbereitung ist wichtig: Was will ich aufnehmen? Wann ist die beste Zeit dafür?
Bin ich am Aufnahmeort angekommen, heisst es Stativ aufstellen, Kamera mit Objektiv aufsetzen und das Auslösekabel anstecken. Die Kamera stelle ich auf ISO 100 ein; 200 geht auch noch, höhere ISO-Einstellungen machen aufgrund des erhöhten Bildrauschens wenig Sinn. Nachtaufnahmen sind Langzeitbelichtungen und somit gilt: Lieber länger belichten, als die ISO-Zahlen hinaufzuschrauben. Die Blende stelle ich meist auf 8 oder 11 ein. Wichtig ist, dass nach dem Scharf-stellen der Autofokus auf manuell gestellt und die Bild-Stabilisatoren am Objektiv ausgeschaltet werden. Verschlusszeit einstellen, auslösen. Warten, Belichtung anpassen, auslösen, warten …

Ein guter Zeitpunkt für eine Aufnahme ist oft, wenn der Himmel gleich dunkel ist wie die Umgebung, das heisst, kurze Zeit bevor der Himmel seine dunkelblaue Farbe verliert und völlig schwarz wird, oder in sternenklaren Nächten mit Belichtungszeiten von manchmal 10 Minuten oder mehr, um den Lauf der Sterne festzuhalten.
Für mich sind solche Fotoaufnahmen oft auch grossartige Erlebnisse. Ich plane gelegentlich Bergtouren mit Übernachtung auf dem Berg. So kann ich die Abendstimmung in aller Ruhe geniessen und meine Bilder aufnehmen, den Nachthimmel aus dem Schlafsack betrachten, in der Morgendämmerung nochmals ein paar Bilder machen und mich von den ersten Sonnenstrahlen aufwärmen lassen.